Rund 1.300 Suchtberatungsstellen bundesweit erreichen mehr als eine halbe Million Suchtkranke und ihre Angehörigen. Nicht zuletzt in der Corona-Krise zeigt sich, dass Menschen Unterstützung brauchen.
Dennoch ist die Suchtberatung chronisch unterfinanziert und die Lage verschärft sich weiter. Mit einem Aktionstag Suchtberatung am 4. November 2020 macht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS), unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten, Daniela Ludwig, auf die angespannte Situation aufmerksam. Flankierend dazu veröffentlichen die DHS und ihre Mitgliedsverbände heute die Stellungnahme „Notruf Suchtberatung“.
Die kommunalen Suchtberatungsstellen bieten eine unverzichtbare Hilfe vor Ort an: Sie beraten, behandeln und begleiten; sie unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke und ihre Angehörigen in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Doch: „Angesichts klammer Kassen stehen viele Suchtberatungen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft – trotz der Systemrelevanz der Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe. Daher brauchten wir jetzt dringend eine stabile und verlässliche Finanzierung, um auch künftig die erforderliche Hilfe für Menschen mit Suchtproblemen wohnortnah zu sichern“, fordert Christina Rummel, stellvertretende Geschäftsführerin der DHS.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig sagt: „Wenn die Hilfe vor Ort wegbricht, stehen Suchtkranke und ihre Familien alleine da. So schwierig die Finanzlage vieler Kommunen ist – ohne eine gut aufgestellte Suchtberatung geht es nicht! Gute Beratung vor Ort ist der erste Schritt raus aus der Sucht und rein in ein gesundes Leben.“
„Aktionstag Suchtberatung: Kommunal wertvoll!“ am 4. November
Mit einem bundesweiten Aktionstag soll auf die Dringlichkeit der (Weiter-) Finanzierung und die Zukunftssicherung der Suchtberatungsstellen aufmerksam gemacht werden. Er findet erstmalig am 4. November 2020 mit dem Motto „Kommunal wertvoll!“ unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung statt. Ziel ist es, Suchtberatungsstellen und Politik in den Kommunen miteinander in einen Dialog zu bringen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) plant und koordiniert den Aktionstag Suchtberatung gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden.
Stellungnahme „Notruf Suchtberatung“
Die DHS und ihre Mitgliedsverbände veröffentlichen heute die Stellungnahme „Notruf Suchtberatung“, um auf die angespannte Situation der Einrichtungen aufmerksam zu machen und fordert, Suchtberatung JETZT stabil zu finanzieren (zu finden unter Notruf Suchtberatung).
Kontakt:
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
Westenwall 4, 59065 Hamm
Tel. +49 2381 9015-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.dhs.de
Auch Würzburg ist betroffen!
Die drei Suchtberatungsstellen zuständig für Stadt und Landkreis Würzburg machen mit einer Protestaktion auf den „Notruf Suchtberatung“ aufmerksam. Sie fordern: „Systemrelevanz der Suchthilfe muss sich in einer stabilen und verlässlichen Finanzierung zeigen!“
Am 04. November 2020, anlässlich des Aktionstags Suchtberatung, werden VertreterInnen der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme der Caritas Würzburg, der Psychosozialen Suchtberatungsstelle des Blauen Kreuzes in Würzburg und der Jugend- und Drogenberatung der Stadt Würzburg von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr auf dem Würzburger Domvorplatz mit einer Aktion präsent sein.
Ziel ist es, über die Lage der Suchtberatungsstellen zu informieren und über den Arbeitsalltag aufzuklären. Für ein Gespräch und Rückfragen stehen alle drei Stellen persönlich am Aktionstag zur Verfügung.
Jugend- und Drogenberatung für Würzburg und Umgebung Kapuzinerstraße 19 97070 Würzburg Tel.: 09 31 / 5 90 56 Fax: 09 31 / 20 59 99 51 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Psychosoziale Beratungsstelle Würzburg Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH Haugerring 8 97070 Würzburg Tel: 0931 / 359 05 220 Fax: 0931 / 359 05 222 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |