Unser Suchtverständnis
Wir sehen Sucht als einen Lösungsversuch im Umgang mit Belastungsfaktoren, zur Überwindung von Lebenskrisen, um Entspannung zu finden, Selbstwert zu steigern oder andere Bedürfnisse zu befriedigen.
Dieser Lösungsversuch verspricht kurzfristig eine schnelle und unmittelbare Befriedigung der Bedürfnisse. Langfristig wird diese Scheinlösung Gesundheit und Beziehungen schädigen und vor allem die gesunde Entwicklung des Menschen hemmen.
Eine Abhängigkeit kann vor allem dort entstehen, wo versucht wird, die Spannung zwischen der erlebten und einer ersehnten Wirklichkeit abzubauen. Sie ist meist eine Reaktion auf individuelle und im wesentlichen auch auf soziale/ gesellschaftlich krank machende Faktoren wie Mangel an emotionaler Zuwendung, Orientierungslosigkeit, Reizüberflutung oder traumatisierende Erfahrungen.
Die Entwicklung einer Sucht kann somit auch eine Antwort sein auf Störungen im Beziehungssystem. Der abhängige Mensch wird in diesem Sinne Symptomträger, der mit der Sucht unbewusst auf diese Störung hinweist.
Sucht verstehen wir auch als Suche – einer Suche nach Identität und Lebenssinn. Eine solche Entwicklung wird gefördert, in dem wir den Menschen einen würdigenden und respektierenden Rahmen bieten, der die Achtung des Schicksals und das Vertrauen in Ressourcen und Entwicklungspotenziale beinhaltet. Neue, alternative Handlungsentwürfe können so entwickelt werden.
Auch eine Reise von
1000 Meilen beginnt
mit dem ersten Schritt
Chinesisches Sprichwort
