Glücksspielsucht bedeutet für Betroffene oft nicht nur den Verlust von viel Geld, sondern auch von sozialen Kontakten, Beruf und Familie. Was als vermeintlich harmloses Spiel am Spielautomaten, im Internet oder am Roulettetisch beginnt, kann leicht dramatische psychische und materielle Folgen haben, bis hin zu hoher Verschuldung, Kriminalität oder sogar Suizid. Denn wer süchtig nach dem Kick beim Spiel ist, läuft schnell Gefahr, die wichtigsten Bezugspunkte in seinem Leben zu verspielen.
Bis zu 500.000 Menschen der 14- bis 64- jährigen bundesdeutschen Bevölkerung erfüllen nach einer (Lebenszeit-) Studie der Universitäten Greifswald und Lübeck die diagnostischen Kriterien für die Diagnose pathologische Spielsucht. Weitere 750.000 Personen zeigen ein zumindest sehr problematisches Verhältnis zum Glücksspiel. Mit ihnen betroffen sind immer auch Angehörige. Denn je stärker die Sucht ausgeprägt ist, desto mehr wird auch das Umfeld einbezogen.
Die Sozialpädagogin und Therapeutin Petra Müller von der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme der Caritas bietet für Betroffene, wie auch Angehörige, speziell zugeschnittene Hilfen an. Denn wie für die meisten Süchte gilt auch für das Glücksspiel: der Weg aus der Sucht gelingt leichter mit professioneller Unterstützung.
Am 29.09.2011 informierte Frau Müller ab 10 Uhr mit einem Aktionsstand in der Würzburger Stadtbücherei über Fragen zum Glücksspiel, mit dem Ziel möglichst viele Menschen über Glücksspielsucht und die Hilfsangebote in der Region zu informieren und für das Problem zu sensibilisieren.