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Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme der Caritas – Am 25. September 2012 nimmt die Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme der Caritas, unter anderem eine spezialisierte Fachstelle für Glücksspielsucht, am Bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht teil.„Unser Ziel ist mit mehreren Aktionen, an diesem Tag auf die Problematik des Glückspielens hinzuweisen und das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken“, erklären Petra Müller und Katrin Ertl, beides Sozialpädagoginnen in der Suchtberatung.

Auch in anderen Städten in Bayern sind an diesem Tag zahlreiche engagierte Mitarbeiter verschiedener Beratungsstellen unterwegs, um mit unterschiedlichen Aktionen möglichst viele Menschen zu informieren und zugleich mit Interessierten und Betroffenen über Gefahren und Hilfemöglichkeiten zu sprechen. Und dies aus gutem Grund, denn: Derzeit gelten allein im Freistaat 28.000 Menschen als pathologische Glücksspieler. Weitere 34.000 zeigen ein problematisches Spielverhalten. Hinzu kommt, dass jeder pathologische Glücksspieler bis zu zehn Menschen aus seinem privaten und beruflichen Umfeld durch seine Sucht in Mitleidenschaft zieht. Und dann ist da noch die finanzielle Seite: Im Durchschnitt haben pathologische Glücksspieler über 30.000 Euro Schulden – für viele Menschen deutlich mehr als ein Netto-Jahresgehalt. Warum die Versuchung so groß und die Gelegenheiten so zahlreich sind, sein sauer verdientes Geld zu verspielen, zeigen folgende Zahlen einer aktuellen Studie des Arbeitskreises gegen Glücksspielsucht in Unna: ihr zufolge gibt es in Bayern aktuell rund 1.000 Spielhallenstandorte mit rund 20.000 Geldspielgeräten.

Als Suchtberaterinnen kennen Ertl und Müller die Problematik aus ihrer täglichen Arbeit genau: „Glücksspielsucht bedeutet für Betroffene oft nicht nur den Verlust von viel Geld, sondern auch von sozialen Kontakten, Beruf und Familie. Was als vermeintlich harmloses Spiel am Spielautomaten, im Internet oder am Roulettetisch beginnt, kann leicht dramatische psychische und materielle Folgen haben, bis hin zu hoher Verschuldung, Kriminalität oder sogar Suizid.“ Deshalb bietet die Fachstelle, neben der Beratung und Therapie für Betroffene und Angehörige, auch eine angeleitete Gruppe an.

Glücksspielsucht ist ein ernstes Thema, sie ruft zahlreiche soziale Probleme hervor und ist für viele persönliche Tragödien verantwortlich. Die aktuellen Zahlen bestätigen den Handlungsbedarf. Doch Suchtberaterinnen wie Müller und Ertl haben der Glücksspielsucht den Kampf angesagt: „Wie jede andere Sucht auch, müssen sich Betroffene nicht ihrem Schicksal ergeben. Glücksspielsucht ist behandelbar und wir helfen jedem, der den Mut findet, zu uns zu kommen.“ Dass die beiden es ernst meinen, davon kann sich jeder am 25. September überzeugen. „Wer uns und unsere Arbeit kennenlernen will, ist herzlich willkommen. Sie finden uns von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr vor und in der Stadtbücherei am Falkenhaus– wir freuen uns über jeden Besucher.“

Kontaktmöglichkeiten:

Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V.
Röntgenring 3, 97070 Würzburg
Tel. 0931 386 59-180
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