header Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme

Die Nutzung von Pornografie ist in den letzten Jahren durch die einfache Zugänglichkeit über das Internet stark angestiegen. Hier zeigen sich zunehmend Anfragen in unserer Beratungsstelle zu Pornografie- Nutzungsstörung (PNS) und exzessivem Dating. Häufig schämen sich Betroffenen Hilfe in Anspruch zu nehmen, obwohl diese Störung erhebliche Auswirkungen auf das psychische und soziale Wohlbefinden haben kann.

Es gibt einige Schätzungen und Studien, die Einblick in das Ausmaß des Problems geben:

Man geht davon aus, dass bei Männern zwischen 4,2 –7 % eine zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung und 3 –10% eine Pornografie- Nutzungsstörung vorliegt. (Bötheetal.,2020; Brikenet al., 2022; Fuss, Briken, Stein, & Lochner, 2019). Bei Frauen schätzt man einen Anteil der Bevölkerung von 0 –5,5% mit einer Zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung und einer Pornografie- Nutzungsstörung von 3 –10%. (Böthe,Potenza,etal.,2020;Grubbs, Kraus, & Perry, 2019; Lewzuk, Glica, Nowakowska, Gola, & Grubbs,2020).

Die Pornografie- Nutzungsstörung oder exzessives Dating kann sich (wie andere Süchte) durch verschiedene Symptome äußern wie z.B. ständige Gedanken an Pornografie und starkes Verlangen diese zu konsumieren. Ein erheblicher Teil der Zeit wird für den Konsum von Pornografie oder Dating aufgewendet, oft mehr als ursprünglich beabsichtigt. Häufig finden wiederholte erfolglose Versuche statt, den Konsum zu reduzieren oder zu kontrollieren. Berufliche, schulische oder familiäre Verpflichtungen werden dadurch vernachlässigt, zudem kann ein Rückzug von sozialen Aktivitäten und Freunden stattfinden, um mehr Zeit mit Pornografie oder Dating zu verbringen. Die negativen emotionalen Zustände können auch Ängste und Depression oder Reizbarkeit auslösen. Manche Betroffene beschreiben diese Zeit als einen Ort der Zuflucht, Sicherheit und grenzenlosen Akzeptanz. Einsamkeit, Enttäuschung und Frustration werden erst nach dem Konsum bewusst.

Pornografie oder exzessives Dating stimuliert die sexuelle Fantasie kurzfristig durch intensive visuelle Reize übermäßig stark, zerstört sie jedoch langfristig aufgrund der unrealistischen, hypersexuellen Bilder, die sich im Gedächtnis einprägen. Viele Betroffene werden gegenüber pornografischen Reizen zunehmend unsensibler und benötigen dann mehr oder stärkere Reize, um die gleiche subjektive Wirkung zu erzielen. Schließlich ist die Person gegenüber normalen und schwachen erotischen Reizen so abgestumpft, dass diese keine Erregung mehr auslösen können. Langfristig kann dies zu Libido- und Erektionsproblemen (PIED = Porn-Induced Erectile Dysfunction) und somit (vorübergehend) zu Impotenz führen. Häufig geht dies mit Partnerschaftsproblemen einher.

Wie alle (Verhaltens-)Süchte entwickelt sich auch die Porno- oder Datingsucht schleichend und heimlich. Hier bieten wir als Suchtberatungsstelle spezialisierte Hilfe und Beratung an, wo Betroffene und Angehörige in einem geschützten Rahmen über ihre Probleme sprechen können. Mit den richtigen Hilfsangeboten und einer entsprechenden Unterstützung können Betroffene lernen, ihren Konsum zu kontrollieren und ein erfülltes Leben zu führen.

Zögern Sie nicht, als Betroffene/r oder Angehörige/r professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Beratung ist kostenfrei und wir unterliegen der Schweigepflicht. Gerne können Sie sich auch anonym beraten lassen.

Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme
Fachstelle der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern

Matthias-Ehrenfried-Haus
Bahnhofstraße 4 - 6
97070 Würzburg

Tel.: 0931 / 386 59 180
Fax: 0931 / 386 59 189 
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Onlineberatung über die DigiSucht Plattform:

Unter folgendem Link / QR Code wird Ihre Beratungsanfrage nach der Anmeldung direkt an die Mitarbeiterinnen von unserer Beratungsstelle weitergeleitet: 

httqr-code-beratungsstelle.jpegps://app.suchtberatung.digital/beratung/registration?aid=2007

 

Hier finden Sie einen Link zur Podcast-Folge über Pornografie- Nutzungsstörung mit Isabel Bengesser aus der Salus-Klinik:

https://stefanieboetsch.de/pornosucht/

 

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